Aktuelles

Aus dem Tagebuch

von Wolfgang Nitschke

Wolfgang Nitschke - © Manfred Linke / laif
Aktuelles
aus Nitschkes Tagebuch
 
Von Wolfgang Nitschke
 

16.6.23
Ich hab da noch so einige Leerstellen
1.: Das ‚Redaktionswerk Deutschland‘ berichtet:
„Carsten Linnemann ist Vizevorsitzender der CDU. Im neuen Grundsatzprogramm will die Partei Leistung in der Gesellschaft fördern. Dafür dringt der CDU-Politiker darauf, daß Arbeitslose nach bis zu sechs Monaten wieder einen Job finden sollen – und wenn nicht, dann müßten seiner Ansicht nach Konsequenzen folgen.“
Hör mal zu, du Linnemann, du Sportsfreund, du!
Ich hätte da auch noch diverse Konsequenzen, die ich dir bei Gelegenheit gerne mal deiner Bums- und Abrißbirne beibiegen wollte …
***
2.: Und du, du Kölner Stadtanzeiger, seit rund 2 Wochen warte ich auf deinen Kommentar bzgl. der unglaublichen causa ‚Kiepenheuer­&­Witsch‘ wg Einstampfen des Gedichtbandes „In stillen Nächten“ von Till Lindemann im Zusammenhang der bisher durch nichts bewiese­nen „schweren Vorwürfe“ von Seiten einiger Lindemann-Groupies, die (möglicherweise, Achtung: Polemik) bei diesem Lindemann noch in vergleichsweise ganz guter Obhut gewesen waren.
Desweiteren dachte ich, von ‚Kiwi‘ höchstpersönlich mal was zu hören.
Und was ist mit der 'Öffentlichkeit', die doch sonst bei jedem Furz ins weltweite Netz ihrer 'sozialen Medien' springt und für jeden Scheiß zu haben ist? Man hört ja so rein gar nix aus deren Ecke. Ein popp-kulturelles Abenteuer mit dem CDU-Rocker Carsten Linnemann hätte wohl, wie ich den Carsten kenne, für noch traumatischerere Folgen gesorgt.
Und falls es sich nur um eine klassische Sommerloch-Ente gehandelt haben sollte … na, dazu dann später, ihr Irren.
***
Und 3.: Hab ich vergessen.
 
18.6.23
Mit dem Thermometer in den Arschlöchern für Deutschland
„Und auf einmal gab es keine Nazis mehr ...“
Nach der aktuellen Sonntagsumfrage, dem sog. Politbarometer zu urteilen, würde die AfD mit 18% nach der CDU mit 28% und SPD mit 19% zur drittstärksten Kraft aufsteigen und damit zu ihrem bundes­weit bisher besten Ergebnis, erzählt uns der Matthias Fornhoff, der freundliche Herr Doktor mit dem Deutschland-Thermometer.
„Und auf einmal gab es keine Nazis mehr ...“
Danach kämen jetzt nur noch die Grünen, die Linken, die Äffffffff­DddddPeeee und die Sonstigen mit Kleinkleckerskramprozenten, was uns hier aber gar nicht weiter interessiert. Denn:
„Auf einmal gab es keine Nazis mehr ...“
Okay, die Zahlen stimmen, die Namen stimmen, aber was ist mit den Nazis? Wo sind die denn abgeblieben? Der Matthias wird sie doch wohl nicht vergessen haben? Denn:
„Auf einmal gab es keine Nazis mehr ...“
Die große, bange Frage, die die anderen so erregt „Was machen wir denn jetzt mit all den AfD-Wählern?“ steht zwar weiter unbeant­wortet drängend im Raum. Denn:
„Auf einmal gab es keine Nazis mehr ...“
Und der freundliche Matthias erklärt uns als Wahl-Prediger pro toto:
„Die meisten AfD-Wähler sind ja keine rechtsradikalen Nazis. Die wollen den andern Parteien nur einen Denkzettel verpassen.“ Aaah, dann is ja alles okay mit der überraschenden Erkenntnis:
„Auf einmal gab es keine Nazis mehr ...“
Und weil man sich halt gern verscheißern läßt, bleibt eine kleine Nebenfrage unbeachtet: Wenn so viele Wähler und Wählerinnen den etablierten Parteien nur einen Denkzettel verpassen wollen und sich dabei alle ziel- und punktgenau ausschließlich für die rechtsradikale Nazipartei AfD entscheiden, müssen sie selber ja keine rechtsradi­kalen Nazis sein, sondern nur haargenauso denken wie die. Nicht ganz einfach nachzuvollziehen, is aber so. Und - voilà:
„Auf einmal gab es keine Nazis mehr ...“
quod erat demonstrandum
 
21.6.23
Aus der ewigen Welt der Irren und Idioten
Am 14. August beginnt gegen Donald Trump der Prozess wegen der Dokumentenaffäre. Dem Fox-Moderator Bret Baier erzählte er nun den Hintergrund so:
„Es hat mit meinen Golfshirts zu tun, die mit den Papieren in den gleichen Boxen aufbewahrt waren. Ich hatte all diese Kisten, und ich wollte sie durchgehen, um meine persönlichen Sachen heraus­zunehmen. Diese Kisten waren voll mit allem Möglichen. Golf-Zeug, Kleidung, Hosen, Schuhe. Ich habe sie so nicht dem zuständigen Nationalarchiv übergeben wollen. Ich bin sehr, sehr beschäftigt ge­wesen".
Dazu das US-Magazin ‚The New Republic‘:
„Trump hat also möglicherweise ein Verbrechen begangen, weil er zu beschäftigt war, seine Golfhemden und Schuhe zu finden, die er in der gleichen Kiste aufbewahrt wie  Staatsgeheimnisse. Wie man das eben so macht.“
Und wahrscheinlich waren das auch noch Bananenkisten.
 
22.6.23
Die Gute Nachricht des Monats
Die ‚FAZ‘ informiert netterweise:
„Ende Februar hatte Springer-Chef Mathias Döpfner einen radikalen Umbau bei der ‚Bild‘-Zeitung angekündigt. Jetzt wird klar, was das bedeutet. Mehr als 200 Mitarbeiter werden entlassen und die KI, die Künstliche Intelligenz hält Einzug.“
Nun ja, noch ist ja nicht ausgemacht, wie intelligent, oder sagen wir mal, wie widerlich, wie kriminell oder wie neublöd die ‚Bild‘ der Zukunft werden wird durch diese KI.
Aber grundsätzlich kann sich die Menschheit erstmal beruhigt zu­rücklehnen und darüber froh und munter sein, daß selbst dieses Schweineblatt auch von all den Krisen kaputtgebeutelt werden - ­könnte.